Tino Höbold zurück aus Rio

Zurück aus Rio mit einem Koffer voll Erlebnissen

Die Paralympischen Spiele von Rio endeten, nach vielen tollen Wettkämpfen, so wie sie begannen, in einer rauschenden Party im Ehrwürdigen Maracana Stadion. Aber nicht nur die Paralympischen Sportler konnten mit Leistungen glänzen, auch wir vom Paralympischen Jugendlager waren durchaus sportlich unterwegs. Denn neben vielen Stunden in teilweise sehr überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bussen und Bahnen, legten wir in den 16 Tagen auch gut 256 Km zu Fuß zurück, um zu den Sportstätten zu gelangen. Aber dies hat sich wirklich gelohnt, denn wir waren bei vielen Medaillen Entscheidungen live dabei. So z.B. bei den Siegen von Martin Schulz (Triathlon), Daniel Scheil, Vanessa Low und Markus Rehm (Leichtathletik) oder dem Finalspiel unserer Rollstuhlbasketballerinnen gegen die USA, um nur einige zu nennen. Aber nicht nur die bekannten Sportarten waren Ziel unseres Interesses, denn auch bei Sportarten wie Judo, Rollstuhlrugby, Sitzvolleyball, Reiten, Schießen, Segeln, Tischtennis, Goalball und Schwimmen konnten wir, auch dank der teilweise sehr guten Stimmung in den Stadien, richtig guten Sport hautnah erleben.

Damit die Kinder und Jugendlichen auch etwas von Land und Leute kennen lernen, gab es 2 Besuche in Schulen für Kinder aus sozial schwachen Familien. Eine direkt in Rio, das Institute Bola Pra Frente und die andere, das Sozialzentrum Centario Nova Friburgo, ca. 3 Stunden Fahrzeit von Rio entfernt. Hier merkte man nach kurzer Eingewöhnungszeit, dass Kinder aller Welt, egal welcher Hautfarbe und trotz Sprachproblemen, sich mit Sport und Spiel schnell verstehen und gemeinsam Spaß haben können. Ein besonderes Erlebnis hier war für mich, dass neben den Betreuern, auch alle Kinder und Jugendlichen einen Teil ihres Taschengeldes für diese Einrichtungen spontan spendeten.

Ein weiteres Highlight waren die Besuche im Deutschen Haus, denn hier konnten wir mit den anwesenden Sportlern und Medaillengewinnern direkt ins Gespräch kommen, ihre Medaillen in die Hand nehmen, aber auch viele Fotos mit ihnen schießen.

Wie die Sportler vor Ort untergebracht sind durften wir bei einem Besuch im Paralympischen Dorf erleben. Dass dieser Ort etwas Besonderes ist merkte man schon bei der Kontrolle am Einlass, denn ohne Voranmeldung und Abgabe des Reisepasses ging da gar nichts. Von einem Sicherheitsbeauftragten des deutschen Teams wurden wir durch das Dorf geführt und konnten neben Fitnessraum, Krankenstation, Speisesaal, Otto Bock Werkstatt auch das Büro der DBS Mannschaftsleitung und die Zimmer der Athleten besichtigen.

Tino Höbold in Rio
Tino Höbold in Rio

Das Rio aber nicht nur Sport und krasse Gegensätze zwischen Arm und Reich zu bieten hat durften wir bei einem Ausflug zu einem der Wahrzeichen, dem Corcovado mit seiner Weltbekannten Christustatue und dem genialen 360° Blick auf die Stadt und bei einer anschließenden Stadtrundfahrt erleben. Aber auch ein Badetag beim deutschen Pavillon am Strand von Ipanema war eine gern genutzte Abwechslung von allen Teilnehmern.

Mit der schon anfangs erwähnten rauschenden Abschlussfeier im Maracana Stadion endete auch für unser Jugendlager die Zeit in Rio und mit unseren, nicht nur mit Schmutzwäsche, sondern auch mit vielen Andenken vollgepackten Koffern, machten wir uns auf den langen Rückweg in die Heimat.

Weitere Fotos gibt es unter:

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