Sport für ein besseres Leben
1949 liegt Deutschland nach dem Krieg am Boden. Die Zahl derer, die verwundet oder versehrt aus dem Krieg heimgekommen sind, ist groß. In Weiden gründet sich eine “Versehrtensportgruppe” – die mittlerweile ein Großverein ist.
Die Gruppe unter der Leitung von Ernst Mühlmann wollte diesen Menschen mit Hilfe des Sports helfen, ihr Leben mit der Behinderung zu meistern. Am Wochenende feierte die sich heute “Behinderten- und Vitalsportverein” (BVS) nennende Gruppe in ihrer Freizeitanlage am Schießlweiher bei Schwarzenbach ihr 70-jähriges Bestehen.
Vorsitzende Sabine Birner berichtete im 200-Personen-Festzelt von der Entwicklung der kleinen Abteilung im Turnerbund, und des früheren “Behinderten- und Versehrtensportvereins” zu einem Großverein, bei dem in 21 Abteilungen 650 Mitglieder Sport betreiben. Neben Reha-Sport und Breitensport gebe es auch Leistungssport im Verein, sagte Birner. Faustballer, Kegler, Bowler, Fußballtennis-, Flugball- und Bocciaspieler holten regelmäßig Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Birner erinnerte auch an die “Männer der ersten Stunde” wie Michl Ringer, Ernst Mühlmann und Kurt Werner. Auch die Geselligkeit komme beim BVS nicht zu kurz, stellte sie fest. “Trimm-Trab”, Preisschafkopf, Mutter- und Vatertagsfeiern, Sommerfest, Jugendfreizeit und Saisonabschluss am “Kleinod des Vereins”, der vereinseigenen Freizeitanlage, seien alljährliche Attraktionen für die Mitglieder.
Neben den Ehrenvorsitzenden des Vereins, Hans Stock und Alexander Grundler, den Ehrenmitgliedern und Mitgliedern, begrüßte zweite Vorsitzende Martina Weiß zahlreiche Vertreter der Politik und des Sports. Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Oetzinger, Landtagsabgeordnete Annette Karl, stellvertretender Landrat Albert Nickl, Bürgermeister Jens Meyer und Stadträtin Hildegard Ziegler würdigten den Wert des Sports und des Ehrenamts für die Gesellschaft. Josef Pohl vom BVS-Bezirksverband, Stadtverbandsvorsitzender Reinhard Meier und Ehrenpräsident Herbert Tischler sowie BLSV-Vorsitzender Ernst Werner lobten die sportlichen Erfolge sowie den Nutzen für die Gesundheit der Bürger durch die Angebote des BVS.
Für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Verein, für Aktivitäten als Trainer, Sportwart oder in anderen Funktionen zeichnete Vorsitzende Birner mit der Ehrenamtskarte aus: Gerlinde Schell (Kegeln), Juliane Weiß (Bowling), Evi Hunsperger (Reha-Sport und Flugball), Wolfgang Hunsperger (Faustball), Lothar Eismann (Fußballtennis) und Christopher Birner (Sportwart). Die Kinder- und Jugendtanzgruppe der “Altbairischen” und die Volkstanzgruppe Bock aus Grafenreuth zeigten Vorführungen traditioneller Tänze vor dem Festzelt.