Das Fußballtennis-Wunder von Weiden

Nach der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im Mai in Meinerzhagen und der Sommerpause begann für die Fußballtennis-Abteilung des BVS Weiden am vergangenen Samstag wieder der “Bayernliga-Alltag”. Diesmal aber als Ausrichter in der heimischen Realschulturnhalle und einem Verlauf, der es in sich hatte.

Acht Mannschaften aus ganz Bayern versuchten am ersten Spieltag im Modus “jeder gegen jeden” alles, um sich eine gute Ausgangsposition für die begehrten Tickets zur Deutschen Meisterschaft 2024 zu sichern. Diese findet im Mai 2024 in Berlin statt und als Folge des Booms – den der Fußballtennis-Sport aktuell deutschlandweit erlebt – stehen diesmal wohl nur 2 Startplätze für Bayern zur Verfügung.

Nach Weiden war diesmal auch der amtierende Deutsche Meister aus Moosburg angereist, der seit Jahren die Bayernliga dominiert, aber an diesem Samstag sein blaues Wunder erleben sollte.

Nach dem Auftaktsieg gegen Schönwald folgten weitere Erfolgen gegen Penzberg, Fürth, Zirndorf, Kümmersbruck und Straubing. Für den finalen Paukenschlag, der die Realschulhalle zum Kochen brachte, sorgte dann das allerletzte Spiel des Tages zwischen den bis dahin unbesiegten Teams aus Weiden und Moosburg. In einem harten Kampf um jeden Punkt zeichnete sich bis zur Halbzeitpause noch kein klarer Sieger ab, doch der hauchdünne Weidener Vorsprung deutete schon an, dass an diesem Tag “Das Wunder von Weiden” möglich schien. In einem Spiel auf höchstem Niveau zogen die Weidener (frenetisch unterstützt von den Anhängern in der Halle) immer weiter davon, sodass beim Ertönen der Schlusssirene ein 20:12 für die Heimmannschaft an der Anzeigentafel aufblitze. Weder die siegreichen Weidener – noch die völlig überraschten und am Boden zerstörten Moosburger – konnten den Verlauf dieses Spieles fassen.

Mit 2 Zählern mehr in der Tabelle sowie 8 Bällen Vorsprung beim direkten Vergleich könnte die Ausgangsposition für den 2. Spieltag in Penzberg im März 2024 nicht besser sein. Für den BVS Weiden wäre es der erste Bayerische Meistertitel der Geschichte und wohl der größte Erfolg neben dem herausragenden dritten Platz bei der Heim-DM 2017 in Neustadt an der Waldnaab. Die Mannschaft um Abteilungsleiter Lothar Eismann wird nun in den kommenden Wochen alles tun, um in Penzberg erneut eine Leistung auf Höchstniveau abzurufen, denn die erfolgsverwöhnte Truppe aus Moosburg ist stets in der Lage auch solche Rückstände noch wett zu machen.

Die Wunder-Mannschaft von links nach rechts:
Karl-Heinz Gnahn, Patrick Hegebart, Martin Baumann, Rainer Frischmann, Lothar Eismann, Gerhard Kastner und Josef Fenzl